Anden Hochland Ecuador

Eintauchen in die ganz andere Welt der indigenen Andenbevölkerung auf über 4000m Seehöhe, vom gegrillten Meerschweinchen über atemberaubende Kraterseen und Gebirge bis hin zu bunten Ponchos – das ist das Anden Hochland Ecuadors.

Ausgangsort Latacunga

Von Quito fährt man vom Busbahnhof Terminal Terrestre Quitumbe in Richtung Süden etwa 2 Stunden nach Latacunga, dem besten Ausgangsort für Besuche des Anden Hochlandes Ecuadors.

Latacunga selbst liegt auf 2760m Seehöhe und damit deutlich unter dem eigentlichen Anden Hochland. Das eher industriell angehauchte Latacunga bietet sehr günstiges Essen und Unterkünfte. Kein Ort zum lange Verweilen, jedoch optimal um den Weg hinauf in die Anden als Backpacker zu wagen und sich bei Bedarf noch mit Haube und Handschuhen auszustatten.

Busfahren in den Anden

Vom Busbahnhof Terminal Terrestre Latacunga geht es für wenige Euro in das Andendorf Zumbahua, welches optimal als Ausgangspunkt für die weitere Besichtigung des Hochlandes ist.

Der Bus hinauf in die Anden gilt als gesellschaftlicher Treffpunkt, es wird geplaudert und getrunken – gerne auch klarer Alkohol. Bei Zwischenstationen steigen Verkäufer in den Bus und verkaufen frisch gegrilltes Fleisch, Platano (Gerichte aus Kochbananen) und Süßigkeiten für 1$. Die Busse zuverlässig und pünktlich, wohl auch weil sie das Hauptverkehrsmittel Nummer 1 des Landes sind.

Andenbevölkerung im Bus

Markt in Zumbahua

Immer samstags findet im Anden Bergdorf Zumbahua ein für Backpacker und Touristen kulturell beeindruckender Wochenmarkt statt: Mercado Libre de Zumbagua.

Erst jetzt merkt man den kulturellen Unterschied auch innerhalb des Landes Ecuadors. Die Menschen sind deutlich kleiner, vermutlich aufgrund der Höhenlage. Ebenso aufgrund der Höhenlage von etwa 4000m ist es auch im Sommer entsprechend kühl, weshalb die Menschen in den Anden die klassischen Ponchos tragen – diese jedoch farblich immer perfekt abgestimmt und reichlich geschmückt.

Bunte Früchte am Wochenmarkt

Der Markt selbst ist im Grunde nicht „schön“, vor allem als Mitteleuropäer nicht. Er ist vielmehr sehr interessant um die tatsächliche Lebensweise und Bevölkerung der Anden als Backpacker bzw. Tourist kennenzulernen.

Nachdem wir uns gebratene Ratte mit Majonäse gegönnt haben, fanden wir neben Bananen und Platano (Kochbananen) viele neue, gut schmeckende Früchte. Von Ziegenkäse mit Honig bis zum Fernseher von vor 50 Jahren war alles zu finden.

Gegrillte Ratten mit Majonäse

Im Anden Hochland findet man bei den fahrenden Damen, welche ihre Grillen anschmeißen, auch die außergewöhnliche Nationalspeise der Ecuadorianer: gegrilltes Meerschweinchen, QuiQui genannt.

Quilotoa Loop

Von Zumbahua geht es per Bus oder Taxi weiter hinauf zum Kratersee (Caldera) Quilotoa, welchen man im Zuge einer mehrstündigen Wanderung umrunden kann. (Aufpassen bei Kindern, welche als Taschendiebe arbeiten!)

Aufgrund der Höhenlage ist eine Wanderung jedoch deutlich ermüdender als im Tiefland. Das Kauen oder Trinken von Tee aus Coca-Blättern wirkt etwas gegen die Höhenluft, was das Naturschauspiel deutlich angenehmer macht.

Mit dem Bus kommt man abends noch gut zurück nach Latacunga, wo man sich nach einem so ereignisreichen Tag auch gerne in einem günstigen Restaurant regionale Küche gönnen kann, beispielsweise im Kartul.


Das Anden Hochland ist für alle Ecuador Reisenden in jedem Falle einen Besuch wert – alleine für Kultur & Gesellschaft bzw. deren Unterschiede zum übrigen Teil des Landes.

Unsere Backpacking Besichtigung des Anden Hochlandes benötigte insgesamt einen vollen Tag, sprich zwei Übernachtungen. Buszeiten und konkrete Anlaufstellen hatten wir wie immer während unserer Reise aus dem Reiseführer Lonely Planet Ecuador.

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